2020 - Radeln auf Rügen

Corona macht leider auch vor uns 6 Recken nicht Halt. Der Plan war ursprünglich, eine Woche ganz gemütlich mit einem Motorsegler an der Kroatischen Küste antlang zu segeln. Aber das hat sich dann erledigt. Ein neues Ziel muß her. Wolfgang bucht daher im ehemaligen KDF-Heim in Prora für uns eine große Ferienwohnung. Aber auch diese Wohnung fällt Corona zum Opfer, da es noch etwas früh war - Männertag sind noch keine Besucher in Mc-Pom willkommen. Also sind wir auf der Suche nach einer neuen Lokalität zu einem anderen Termin. Das passiert in der fasst 40-jährigen Geschichte unserer Touren erst zum zweiten Mal. Letztlich finden wir in Breege direkt am Hafen eine Unterkunft für die Zeit von 6. - 10 Juli.


Der Tag der Anreise. Zwischen 15 und 16 Uhr trudeln alle in Breege ein. Wir haben dort 3 Zimmer in den Kapitänshäusern gebucht. Aber ehe wir einchecken, muß natürlich erst mal ein(ige) Begrüßungsbier(e) her. Das bekommen wir im Imbiß direkt am Hafen. Das obligatorische Fischbröthcen an der Küste ist natürlich auch Pflicht. Im Restaurant "Zum Alten Fischer", in dem es auch Frühstück gibt, bestellen wir für den Abend einen 6-er Tisch. Das Angebot an lokalen maritimen Speisen ist sehr ordentlich - wenn nicht sogar ausgezeichnet. Nachdem wir ordentlich gespeist haben, verbringen wir noch einige Zeit auf dem Balkon von Wallis ubd Pauls Zimmer um den diesjährigen Williams zu testen.

Für den heutigen Tage haben wir einen Ausflug nach Hiddensee geplant. Vorher gibt es Frühstück. Hier läuft alles streng nach Corona Regeln. Es wir in mehreren Durchgängen gegesssen - wir haben uns für 8:45 Uhr angemeldet. Die gesamte Bedienung ist fest in polnischer Hand. Es werden die Wünsche auf einem Zettel notiert und wenig später wird alles serviert. Es kann jederzeit nachbestellt werden. Die Fähre startet keine 100 Meter entfernt direkt von Breeger Hafen. Für die Überfahrt braucht sie 1.5 Stunden. Wir haben alle unsere Fahrräder dabei und starten die Erkundung der Insel von Vitte aus in südliche Richtung. Im Seglerhafen Neuendorf wird die erste Pause gemacht. Schließlich müssen wir sorgsam darauf achten, nicht der Unterhopfung zum Opfer zu fallen. Wir testenn auch die angebotenen Fischbrötchen. Allerdings sind sie kein Vergleich zu den in Breege angebotenen. Hier liegen sie wahrscheinlich schon Stunden in der Auslage, während sie in Breege frisch zubereitet werden.

Der Weg weitere bis zum Leuchtfeuer Gellen ist durchaus anspruchsvoll. Das Leuchtfeuer Gellen ist ein Leuchtfeuer auf dem Gellen, dem südlichen Teil der Ostseeinsel Hiddensee. Der Leuchtturm wurde ab 1905 errichtet und dient bis heute als Quermarkenfeuer zur Orientierung für die Seefahrt auf dem Gellenstrom. Hier ist dann auch Schluß mit Radfahren - weiter nur zu Fuß. Wir schießen Unmengen Fotos von der grandiosen Landschaft, ehe es weiter geht.

Der zweite Leuchtturm von Hiddensee in Dornbusch ist das Ziel. Also zuück bis Vitte und weiter zum nach Kloster. Von hier aus führt ein mehr oder wenig schlechter Weg hinauf zum Leuchtturm. Er steht auf dem 70 Meter hohen Schluckwieksberg im Dornbusch, dem Hochland im Norden der Insel. Mit dem E-Bike ist der Weg dort hoch kein Problem - Wolfgang und Paul haben da schon mehr zu kämpfen. 400 Meter vor demm Leuchtturm ist dann auch Schluß mit Fahrradfahren. Ich versuche trotzdem einen Weg zu finden und fahre auf kleinen Nebenwegen noch höher. Noch 100 Meter trennen mich vom Leuchtturm, als wie aus dem Nichts eine Parkrangerin auftaucht und mich höflichst darauf aufmerksam macht, dass ich die falsche Fortbewegungsart gewählt habe. Also zurück zu den Jungs, die sich auch nur einen Blick auf den Leuchturm aus sicherer Entfernung gegönnt haben. Auf dem Rückweg nach Vitte ist noch ein Eis fällig. Die Wartezeit bis zur Abfahrt der Fähre nutzen wir und bekämpfen die aufkommende Unterhopfung.

Die zweite Radtour führt uns in den nördlichsten Zipfel der Insell Rügen - Kap Arkona. Wir starten gegen 10:00 Uhr. Ab Juliusruh nehmen wir den Küstenradweg, der uns bis in Fischerdörfchen Vitt führt. Kurz hinter Goor machen legen wir die erste Rast beim Steilufercafe "Zur kleinen Rast" ein. Hier waren wir bereits 2004 und seit damals hat sich nichts geändert. Es werden immer noch leckere selbsthergestellte Liköre und hausgemachter Blechkuchen angeboten. Wir machen es uns bequem und testen auch heute einige Liköre. Wir fahren weiter bis nach Vitt. Hier ist allerhand los - Menschen noch und nöcher. So schließen wir einige Fotos und radeln weiter bis aufs Kap. Dort ist noch mehr Trubel. Zum Glück finden wir im "Arkona Imbiss" noch einen Tisch und können bei fantastischem Wetter mal wieder etwas gegen die Unterhopfung tun. Das nächste Ziel ist Bakenberg. Der Weg dorthin führt immer direkt an der Steilküste auf dem Hochuferweg entlang. Vorbei am Nordstrand und den Hohen Dielen wird es immer genialer. Wir durchqueren einen grandiosen Buchenwald - ich bin begeistert. Wir kommen am Regenbogencamp Nonnewitz an. Die Stellplätze für Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile befinden sich zum großen Teil unter schattenspendenden Bäumen, inmitten eines Kiefern- und Mischwaldes. Man hat direkten Zugang zum Strand. Wir brauchen gefühlt eine halbe Stunde um den Campingplatz zu durchqueren. Kurz hinter Bakenberg orientieren wir uns wieder südlich mit Ziel Wieker Bodden. Als wir dort ankommen, ist es wieder wie 2004. Der Bodden ist das Paradies für Kite-Surfer. Von der offenen Ostsee nur durch die kleine Halbinsel Bug getrennt, gehört dieser Spot zur den windreichsten in ganz Deutschland. Auch heute tummeln sich wieder hunderte Surfer auf dem flachen Boddenwasser. Es macht riesig Spaß hier zuzuschauen. Weiter gehts bis in den Ort Wiek. Hunger stellt sich ein. An einem Imbiss bekommen wir die bisher besten Fischbrötchen. Der weitere Weg zurück bis nach Breege ist schnell geschafft. Abends gibt es im "Alten Fischer" wieder köstliche Fischgerichte.

Am letzten Tag der diesjährigen Männertagstour steht noch eine Radtour an der Schaabe in Richtung Glowe / Lohme an. Die Schaabe ist eine fast zwölf Kilometer lange Nehrung. Sie ist 600 bis 2000 Meter breit und liegt zwischen den Halbinseln Jasmund und Wittow. Sie gehört bis heute zu den beliebtesten Badestränden auf Rügen. Während zu DDR-Zeiten sich hier durchweg FKK-Anhänger tummelten, ist heute davon leider nicht mehr viel zu sehen - offenbar auch hier dem Einfluß der Mitbürger aus den gebrauchten Ländern geschuldet. In Glowe angekommen merken wir, das sich das Wetter verschlechtert - am Horizont ziehen bereits dunkle Wolken auf. Also beschließen wir, nicht bis nach Lohme zu fahren, sondern nochmal zum Likör trinken und Blechkuchen essen Richtung Kap Arkone zu radeln. Vorher soll jedoch die Qualität und Temperatur des Ostseewassers gestestet werden. Auf halber Strecke nach Juliuruh finden wir eine passende Stelle. Allerdings wird das mit "Baden" dann doch eher ein Reinfall. Lediglich Paul, Walli und der Elch trauen sich. Paul allerdings nur bis zum Knie, Walli mal kurz bis zum Hals. Der Elch genießt es jedoch regelrecht bei ca. 18 Grad. Nach einer Stunde machen wir uns wieder auf den Weg. In Juliuruh ereilt uns dann doch noch ein Defekt. Bei Kallys Cube reißt die Kette. Da geht nix mehr. Die Suche nach einer Werkstatt gestaltet sich aussichtslos, zumahl Kellys Rad eine Spezialkette benötigt. Zum Glück sind es nur 2 Kilometer bis zum Hotel in Breege - also schieben. Als wir in Breege ankommen beginnt es zu regnen. Na da haben wir unfreiwillig mal wieder Glück gehabt. Wir statten der kleinen Hafenräucherei einen kleinen Besuch ab. Unter großen Regenschirmen testen wir brennenden "Fichergeist" - ganz köstlich. Am Abend vorher haben wir im Hafenimbiss gebratenen Zander bestellt. Der Chef hat schon einen Tisch für uns reserviert. Der Zander ist ganz hervorragend - nach Meinung aller - der beste Fisch der Tage auf Rügen. Zurück im Hotel leeren wir die restlichen Biere (Atze hat wie immer einen Kasten mitgebracht) und hören gute Musik. Für das nächste Jahr werden die ersten Pläne gemacht. Alle zieht es wieder aufs Wasser. Und möglichst mal wieder auf eine schöne Yacht. So haben wir die Region Rheinsberg für eine mehrtägige Tour in die nähere Wahl geszogen.

Und hier die Bilder des Männertages 2020