2019 - Radeln bei Walli im Dithmarschen

In diesem Jahr sind alle zu Gast bei Walli in Burg. Dieses Burg liegt im Dithmarschen. Dorthin sind Walli und Marlies zu Beginn Ihres Rentnerlebens verzogen. Er hat dem Ländle nach 27 Jahren den Rücken gekehrt und seinen Traum von einem Haus in Nordseenähe in die Tat umgesetzt. Und wie immer hat er alles richtig gemacht.


Treffpunkt ist traditionell der Mittwoch vor dem Vatertag. Wolfgang und Atze kommen aus Magdeburg, Kelly holt den Elch in Halle ab und Paul fährt direkt von Berlin. Für die Sachsen-Anhaltiner verläuft die Anreise bis Hamburg super. Wie schon fasst erwartert ist dort der Elbtunnel wieder mal dicht. An der Raststätte Seevetal warten Kelly und Elch auf die 2 Magdeburger, die schon wenige Minuten später eintreffen. Nach kurzem Check der Lage entscheiden wir uns für die Fahrt mitten durch Hamburg. Dort ist auch ziemliches Chaos, aber trotz allem sind wir gegen 15:00 Uhr bei Walli, wo Paul schon vor knapp zwei Stunden eingetroffen ist. Eine Stunde später sind wir mit den Fahrädern auf dem dem zum "Fährhaus" - eine wunderschöne Gaststätte direkt am NOK (Nord-Ostsee-Kanal). Das im Haus hergestellte Fährhausbräu ist wirklich lecker. Wir beobachten den regen Schiffverkehr auf dem meistbefahrenen Kanal der Welt. Für den morgigen Vatertag bestellen wir 6 Plätze. Die Fahrt zurück zu Wallis Haus ist für 3 Nicht-E-Bike-Fahrer Atze, Paul und Wolfgang schon eine ganzschöne Qual, den die letzten 2 Kilometer gehen stetig bergan bei geschätzten 5-6 Prozent Steigung. Walli ist bei der Planung und Einladung zum Vatertag davon ausgegangen, dass alle im Besitz eines E-Bikes sind. na da sind wir mal gespannt, was die kommenden Tage bringen, den Walli hat Touren bis zu ca. 60 Kilometern geplant. Und wer den Wind dort oben an den Deichen kennt, der weiss, dass 60 Kilometer ganzschön weh tun können. Die Erinnerungen an die vielen erlebnisreichen Touren der letzten 37 Jahre nehmen wie immer einen großen Teil der Gespräche in Anspruch.

Gerade am Männertag spielt das Wetter mal wieder nicht mit. Also muß ein Alternativprogramm her. Wir entscheiden uns für eine Runde mit dem Auto zu einigen Ausflugszielen der Region. Als Erstes besuchen wir den tiefsten Punkt Deutschlands. Ein Besuch des kleinen Dorfes Wacken kann natürlich auch nicht fehlen. Hier findet jedes Jahr Anfang August eines der größten Heavy-Metal-Festivals der Welt und eines der größten Open-Air-Festivals Deutschlands statt . In den Jahren 2011–2018 lag die Teilnehmerzahl jeweils bei rund 85.000 Menschen. Heute ist hier natürlich tote Hose. Wir holen uns ein Eis, ehe einige Erinnerungsfotos geschossen werden. Weiter geht es in Richtung Küste. Ziel ist die Nordsee bei Meldorf. Dort tummeln sich trotz des miesen Nieselwetters Heerscharen von Surfen und Kite-Surfern. Es ist spannend dort zuzuschauen. An einem Imbiss werden danach einige Krabben-Brötchen vertilgt - gefolgt von Jägermeistern. Wir wollen uns danach eigentlich den Meldorfer Dom anschauen. Aber wieder Pech - alles geschlossen - und das zu Christi Himmelfahrt - verstehe es wer will. Walli peilt zielsicher ein schönes Caffee an. Der Kuchen hier ist wirklich sehr gut. Wir sind etwas eher zurück in Burg. Wir radeln bergab zum Fährhaus am NOK. Die Speisen dort sind sehr gut. Allerdings hat das Ganze auch einen ganz happigen Preis. Alle außer Kelly nehmen Sülze mit Bratkartoffeln - sehr lecker. Das Fährhaus ist auch das einzige Restaurant, wo der Slowakische Tatratee im Angebot ist. Es gibt ihn in 6 verschiedenen Varianten, vom 22% bis 72 Prozent. Wir testen die Varianten mit 52% - 62% und 72%. Alle finden den 52%-igen am besten. Zurück wartet dann wieder der "Mörderberg" auf uns. Naja nicht auf alle, den die E-Biker radeln gemütlich dort hoch .....

Heute steht "die erste kleine Einrollrunde" mit dem Fahrrad auf dem Programm. Laut Waldi ne kleine Aufwärmrunde mit ca. 20-30 Kilometern Länge. Also - packen wir es an. Vorbei am Fährhaus führt der5 Radweg direkt am NOK entlang. Der Betonplattenbelag erinnert zwar etwas ann typische DDR-Grenzwege - aber es lässt sich ganz gut radeln. Das Ziel ist Brunsbüttel, wo wir bald schon ankommen. Dazu erstmal mit der Fähre auf die andere Seite. Alle Fähren am NOK sind übrigens kostenlos und fahren 24 Stunden das ganze Jahr. Kaiser Wilhelm II. hatte beim Bau verfügt, dass die Kanalquerungen kostenfrei sein sollten. Daran halten sich die Behörden bis heute und nehmen nicht nur Fußgänger und Radfahrer, sondern auch Autos und Einzelfahrzeuge bis zu einem Gewicht von 38 Tonnen grundsätzlich kostenlos mit. Nach einigen Kilometern nehmen wir wieder eine Fähre und sind auch schon bald an der Schleuse Brunsbüttel. Direkt vor der Schleusenkammer ist ein schönes italienisches Restaurant, was zu kühlen Alstern einlädt. wenige Kilometer nach der Schleuse bahnt sich die Elbe ihren Weg in Richtung Nordsee. Sie hat hier berets eine Breite von etwa 2.5 Kilometern. Je länger wir auf dem wirklich sehr gut ausgebauten Radweg entlang des Deiches fahren, desto breiter wird die Elbe. Das Ziel für Mittag ist die Fischkneipe "Op'n Dieck". Dort hat die Elbe bereits 7 Kilometer Breite. Wir speisen Fischbrötchen mit Nordsee-Krabben - ein Muß in der Gegend. Wir schauen auf die Kilometerzähler der Fahrräder und stellen fest, das Walli bei der Planung ganzschön geflunkert hat. Wir haben das Tagessoll mit 29 Kilometern schon hier erreicht. Das werden dann also gemütliche 60 km werden, wenn wir wieder in Burg ankommen. Wir fahren nahezu den gleichen Weg wieder zurück und kommen gegen 16:30 Uhr wieder am Fährhaus an. Wir speisen wieder köstlich, ehe der schon erwähnte Berg auf uns wartet. Dafür gibt es dann bei Walli leckere Williams Obstler und diverse Flens .....

Unsere heutige Route:


Die "Königsetappe" steht auf dem Programm. Walli hat eine ca. 60 Kilometer lange Tour bis Friedrichskoog und zurück geplant. Atze nimmt schon mal das E-Bike von Marlies, sodaß nur noch Paul und Wolfgang mit Normalo-Rädern auf Tour gehen. Nach den gestrigen Erfahrungen mit Endfernungen sind wir alle etwas skeptisch. Und Waldi drückt gewaltig aufs Tempo. He - wir sind doch nicht auf der Flucht - und der Russe ist auch nicht in sicht. Erst kurz vor Friedrichskoog können wir Walli überreden, eine Alsterpause einzulegen. Das tut dringend Not, denn der starke Gegenwind hat den nicht elektrisch fahrenden ziemlich zu schaffen gemacht. Wir sind dann auch schon bald in Friedrichskoog. Hier ist aber noch nicht Schluss, den bis Friedrichskoog-Spitze sind es nochmal 4 Kilometer. Das Wasser ist zum Glück mal wieder da und bei phantastischem Wetter tummeln sich schon wieder zahlreiche Surfer in der braunen Soße. Zur Belohnung für die erste Halbetappe gibt es dann einen super Eisbecher. Es stehen fasst 40 Kilometer auf dem Zeiger und so werden wohl aus den angekündigten 40 sicherlich 80 Kilometer an Tagesende rauskommen. Zum Glück haben wir Rückenwind. In Friedrichskoog ist wieder Fisch-Essen angesagt. Scholle Satt - für 13.50 €uronen !! Den Rückweg lassen wir uns sicherheitshalber von Google zeigen. Walli protestiert zwar hin und wieder, aber der weitere Weg nach Burg ist wirklich sehr sehr gut - auch Walli ist überrascht, welch schöne Radwege es in der Region gibt. Am Abend werden Würstchen gegrillt. Dazu gibt es einen schönen selbstkreierten Salat. Außerdem sind noch einige Flens zu vernichten. Das haben sich alle redlich verdient, denn wir schon erwartet sind es am Ende des Tages doch knapp 80 Kilometer, die wir gefahren sind. An dieser Stelle ganz lieben Dank an Walli, der uns die 4 Tage in seinem neuen Haus super bewirtet hat. Im kommenden Jahr planen wir wieder mal ein "Großes Ding" - d.h. wir wollen 7 Tage auf einem Motorsegler die Inselwelt der Adria genießen. Vorher ist im September noch 40-Jähriges Seminargruppentreffen in Magdeburg.

Unsere heutige Route:


Und hier die Bilder des Männertages 2019