2017 - Spreewald - Radeln und Paddeln

Nach 32 Jahren Abstinenz ist es mal wieder Zeit in den Spreewald zu fahren. Da Atze und Wolfgang in den letzten Jahren dort schon einige Male zu Gast waren, haben Sie die Organisation übernommen. Treffpunkt und Übernachtung für die 4 Tage ist die Pension "Zum Schlangekönig" in Burg-Kauper wo Atze 2 Doppelzimmer und ein Einzelzimmer gebucht hat. Leider ist Waldi kurzfristig abgesprungen. Bedingt durch seinen Abschied vom Erwerbsleben und dem gleichzeitigen Umzug von Schwabenländle zu den Fischköppen im Dithmarschen Land muß er passen. Da aber getreu unserem Motto nachdem eigentlich nur der eigene Tod entschuldigt, wird ihmn natürlich eine gehörige Strafe für's nächste Jahr aufgebrummt (mit der er natürlich schon bereitwillig einverstanden ist).


Anreise ist wie schon so oft in den letzten Jahren ein Tag vor Himmelfahrt. Gegen 13:00 Uhr wollen alle vor Ort sein. Das klappt auch wunderbar. Der Elch, diesmal mit seinem Mottorad angereist, ist als erster da. Kurz danach trudeln Atze und Wolfgang, der Kelly und Paul ein. Die ersten Biere schmecken auch bevor die Zimmer bezogen sind. Der nachmittägliche Spaziergang bringt und zum Hafen Waldschlößchen. In der ersten Gaststätte, die wir ansteuren, will man uns nicht bedienen, da wir offenbar nicht untertänigst gefragt haben an welchem der zahlreichen freien Tische bedient wird. Naschön dann eben nicht - wir werden die €uronen auch woanders los. Für die ist in diesem Jahr der Paul veranwortlich. Einige Meter weiter finden wir dann auch eine Gaststätte, die unser Geld nicht verschmäht. Gemütlich trotten wir zurück zum Schlangenkönig und schon wenig später erreichen wir die Gaststätte "Ochseneck", in der Atze 5 Plätze zum Abendessen bestellt hat. Auch hier werden wir nicht enttäuscht - das Essen ist ausgesprochen gut. Neben einigen Standardspeisen werden auch lokale Spezialitäten wie Plinse und Kartoffeln mit Quark und Leinöl angeboten.

Für den Männertag steht Radeln auf dem Programm. Das Frühstück im Schlangenkönig läst keine Wünsche offen - es kann also los gehen. Atze hat im Vorfeld 5 Räder gebucht. Ich entscheide mich mal spontan für ein E-Bike, da ich schon immer mal testen wollte, wie die Dinger so fahren. Atze ist der Guide für den heutigen Tag. Der erste Stopp ist am Bismarckturm bei Burg vorgesehen. Dorthin ist es nur ein Klacks. Das Gelände ist mit Bierbestecken ausgestattet und als wir eintrudeln stimmt sich gerade eine Blaskapelle eine um kurz danach loszulegen. Es ist kurz vor 11:00 Uhr und so finden auch bei uns die ersten Biere den Weg in Verdauungszentrum. Gerade an so einem Tag muß gegen die Unterhopfung angekämpft werden, eine gefährliche Krankheit die vor allen zu übler Laune führt. Bis zur nächste Rast in der Pohlenz-Schänke (älteste Schänke im Spreewald) ist nur eine Stunde zu fahren. Kurt bevor wir dort eintreffen, fährt sich Wolfgang einen Platten. Da wir keine Flickzeug haben, ruft Atze kurzerhand beim Schlangenkönig an. No Problem - wir sollen in der Schänke warten, bis der Chef persönlich eine neues Bikes mit Transporter bringt. Das klappt ebenfalls wunderbar und wir sind fit für den Rest des Tages. Nach einem leckeren Essen wollen wir weiter nach Lübbenau, wo wir bereits 1986 bei einer krachenden Männertagsparty dabei waren. Als wir im Hafen ankommen sind dort bereits Menschenmassen versammelt und beobachten das Treiben auf den Spreewaldkähnen. Auf einem Kahn speilt eine Blaskapelle Helene Fischers "Atemlos durch die Nacht" - die mit Abstand beste Interpretation, die das Orginal in den Schatten stellt. Ansonsten ist eher Familienfest als Männertags-Saufen angesagt - die Zeiten ändern sich (leider) ??!! Die nächsten Stationen unser Tour sind die Gaststätte "Wodschofska" und das am Wasser gelegene Hotel "Zur Eiche". Das Männertagstreiber hält sich überall doch sehr in Grenzen - nicht zu vergleichen mit 1986. Gegen 18:00 Uhr trudeln wir wieder im Schlangenkönig ein. Kurz noch ein Bierchen in der abendlichen Sonne, Duschen und wieder ab ins Ochseneck, wo wir auch an diesem Abend köstlich speisen.

Der Freitag ist Paddeltag. Atze hat 2 Zweier reserviert und Wolfgang hat sein eigenes Paddelboot mitgebracht. Die Boote machen einen guten Eindruck und sind auf jeden Fall viel bequemer als die Boote, die wir in Cesky Krumlov 2015 gefahren sind. Es dauert zwar ein kleine Weile bis wir mit den Dingern klarkommen, aber dann macht es um so mehr Spaß. Zeitweise ist ziemlicher Verkehr auf den engen Fliesen, noch dazu wenn die großen Stak-Kähne endgegen kommen. Die haben immer Vorfahrt. Um 11:30 Uhr ist Rast in der "Hafenperle", wo 4 Schnitzel und einmal Plinse zur Stärkung bestellt werden. Wie schon bei einigen anderen Gaststätten und Imbissen, müssen wir auch hier konstatieren, das man trotz super angekündigtem Wetter und dem langen Wochenende nicht auf derart viel Kundschaft vorbereitet ist. Das bedeutet i.d.R. lange Wartezeiten. Dabei heben wir noch Glück - nach uns wird die Schlange immer länger. Um 16:00 Uhr ziehen wir die Boote wieder aus dem Wasser. Heute geht es zum Abendessen ausnahmsweise mal nicht ins Ochseneck. Im Schlangenkönig ist Grillabend. Der Chef hat extra einen neuen Gasgrill gekauft um seinem neuen Sternekoch optimale Möglichkeiten zu schaffen. Er preist persönlich die angebotnen Produkte an, was uns schon mal neugierig macht. Allerdings erfüllen zumindest die Grillprodukte nicht so ganz unsere Erwartungen. Die Grillwürste sind keine Vergleich zu den thüringer Orginalen und die Steaks der weißen spreewälder "Biokühe" sind auch nicht so der Knaller. Allerdings ist auch noch ein Büffett aufgebaut, das wiederum sehr gut ist. Zum Abschluß gibt es leckere Erdbeeren mit Vaniliesoße. Zum Preis von 18,-€ ist das Ganze dann doch sehr gut. Wir sitzen noch eine ganze Weile am Wasser und schlabbern das eine oder andere Bierchen sowie spreewälder Kräuterschnäpse.

Am Samstag leihen wir uns noch einmal 5 Räder aus um noch einige Regionen der schönen Landschaft des Spreewald zu erkunden. Atze steuert als erstes Ziel die Holländerwindmühle in Straupitz an. Es ist einige in Europa noch produzierende Dreifachmühle. Wir testen spontan mal Gurkenradler mit Rhabarber. Kalt getrunken ist das Zeug wirklich eine gute Erfrischung. Atze kauft noch diverse Leinöle und Mehle, die Petra in Auftrag gegeben hat. Nächstes Ziel ist der Hochwald. Dazu müssen wir jedoch einige katastrophale Radwege in Form von Betonplatten meisten, die sich mehrere Kilometer hinziehen. Ich habe ein komisches Gefühl bei der Hoppelei. Als wir wenige Augenblicke später auf einen sehr schmalen, direkt am Wasser endlangführenden Weg einbiegen ist aus dem Gafühl Gewissheit geworden. Die Sattelstange senkt sich bedrohlich nach unten und nur kurze Zeit später habe ich das Gefühl auf einem BMX-Rad zu sitzen. Es sieht auch wirklich sehr putzig aus - Spaß macht es allerdings nicht. Ich quäle mich noch bis zur Gaststätte "Eiche", wo ich mit Paul das Bike tausche. Wir radeln direkt zum Schlangenkönig, wo das Rad repariert wird. Es ist noch relativ früh am Tag, sodaß einem Abstecher nach Burg nichts im Wege steht. Dort soll es die beste Eisdiele der Region geben und da sind wir alle dabei. Die Eisdiele ist zweifelsohne der Magnet an diesem Tag. Das beweist die 10 Meter lange Schlange. Wir können noch einen Tisch ergattern und auch die Wartezeit ist erstaunlich kurz. Hier hat man es offenbar geschnallt, denn hinter der Theke stehen 4 emsige Eisverkäuferinnen, die Ihren Jobs verstehen. Das Angebot ist exelent. Es gibt Sorten die ich in unserer Region noch nicht gesehen habe. Für mich sind "Quarkeis mit Leinöl" und vor allem "Himbeere mit rose Pfeffer" der Knaller. Alle teilen diesen Geschmack allerdings nicht. Auf der Rückfahrt von Burg zur Pension sollen die Kalorien wieder verbrannt werden und so schlägt der Elch ein gleichmäßig hohes Tempo an. Die Unterhaltungen werden weniger, denn keiner will sich die Blöße geben und abreißen lassen. Außer Paul der 400 Meter vor dem Schlangekönig in Armstrong-Manier ausschert und wie der Blitz vorbeizieht. Leider hatte er vorher nicht mitbekommen, daß wir noch beim alten Hafen für ein kleines Bierchen abbiegen wollen. So bestellen wir nur 4 Biere. Der Abend beginnt wieder im Ochseneck ehe wir gegen 21:00 Uhr im Schlangenkönig noch die zweite Halbzeit des Pokalfinales anschauen. Am Sonntag ist Abreise. Wir freuen auns schon alle auf das nächste Jahr - immerhin das 35 Männertagstreffen - also ein kleines Jubiläum - bei Waldi im Dihtmarschen mit dem Rad - der muß sich was einfallen lassen.